Hey ho ihr Daheimgebliebenen oder wo auch immer ihr seid auf der Erde.
Mir geht's wie immer gut und zum Glueck bin ich nicht wetterempfindlich. Es gibt hier keinen typischen Fruehling, in dem die Temperatur langsam ansteigt, sondern es ist entweder ein Fruehsommertag oder Winter, absolut crazy, aber ich find's toll. Gestern hatten wir einen Sommertag mit ueber 20 Grad und jeder trug T-Shirt und kurze Hose und heute ist Winter mit Schnee in den Bergen, oberhalb von ungefaehr 500m.
Letzten Montag ist eine Freiwillige aus Australien hier angekommen und jetzt wohnen wir hier zu viert. Es ist sehr gut fuer mein Englisch, weil ich dadurch jemanden habe, der halbwegs neuseelaendisch spricht und mich korrigieren kann. Sie konnte sehr schnell heraushoeren, dass ich aus Deutschland bin, was mich doch etwas genervt hat. Schliesslich will ich meinen deutschen Akzent loswerden. Aber mein Englisch entwickelt sich mehr und mehr und ich lerne taeglich neue Woerter, die ich meistens auch behalte. Allerdings faellt es mir immer schwieriger, deutsch zu reden, geschweige denn, zu denken, was mich aber absolut nicht stoert. Aber zurueck zu Claire, der Australierin. Sie hat einige Freunde in Christchurch und die hatten mich letzte Woche zum Snowboarden (Man bedenke, es ist Anfang Oktober, also Spaetsommer in Deutschland;)) eingeladen! Einfach WOW :)
Also sind wir letzten Freitag auf den Mt Hutt gefahren, das wahrscheinlich bekannteste und beste Skigebiet in Neuseeland bzw. der suedlichen Hemisphere. Und nur 1 1/2 Std. von Christchurch. Die Strasse, die den Berg hochfuehrte zur Talstation, kann man nicht mit europaeischen Standards vergleichen. Es war ein 14 km langer Schotterweg ohne jegliche Leitplanken, aber einen steilen Abgrund an einer Seite. Dafuer haben wir sicherlich allein 30 Minuten gebraucht und wir, in einem uralten, untermotorisierten Honda Civic, wurden staendig von irgendwelchen Allrad-Autos ueberholt. Naja, oben angekommen, war zumindest soooo viel Schnee und nur blauer Himmel. Wir konnte keine einzige Wolke ueber Neuseeland entdecken, sodass die Sichtweite bei ca. 100 km lag. Jeder weiss, dass man beim Snowboarden ein wundervollen Sonnenbrand bekommen kann, besonders bei blauem Himmel und dann kommt noch das Ozonloch hinzu. Trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 hatte ich nach 2 Minuten Sonnenbrand auf den Lippen und das Gesicht sah nach dem Tag auch nicht gut aus. Aber es ist nicht zu schlimm. Schliesslich war es der bisher beste und abenteuerlichste Tag in Neuseeland.
Das Snowboarden war einfach super, Powder en masse, und so breite Pisten, die im Vergleich zu Oesterreich menschenleer waren. Natuerlich gab es auch schwarze Pisten, die eine echte Herausforderung waren, weil sie nicht normal schwarz, sondern sozusagen extra schwarz waren, mit der Warnung: Experts only! Das war eine nette Herausforderung, supersteil, Buckelpiste und dann noch die Klippen, auf die man aufpassen musste. Adrenalin pur.
Aber es gab es auch einen Funpark mit 10 Rails und einigen Spruengen. Die Rails habe ich nur zweimal probiert, weil mein Gesaess beim zweiten Mal eine schmerzhafte Erfahrung mit der Rail machen durfte. Die Spruenge waren um einiges besser und ich habe sie immer gestanden! Fliegen ist doch das Beste, auch wenn es vielleicht nur 5 Meter waren. ;)
Am spaeten Nachmittag musste ich mich dann leider wieder vom Schnee und der wunderbaren Aussicht verabschieden. Berge, so weit das Auge reicht auf der einen Seite und die gruene Ebene mit dem Pazifik am Horizont auf der anderen Seite. Der Weg zurueck wurde dann zu einer Art Abenteuer. Im Laufe des Tages waren hier und da Steine (inkl. Fussballgroesse) auf die Strasse gefallen und Emily, die Fahrerin, musste staendig aufpassen, dass sie nicht einen Stein uebersieht. Am Strassenrand standen vereinzelt Autos mit frisch geplatzten Reifen, und Menschen, die versuchten, es zu reparieren. Leider uebersah sie dann doch einen dieser riesiger Brocken und das Auto machte einen gehoerigen Sprung mit einem lauten Knall. Wir dachten schon, ein Reifen waere geplatzt, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Nach diesem Schock und einigen Minuten Erholungspause setzten wir unsere Fahrt fort und passierten weitere liegen gebliebene Autos. Nach fuenf Minuten stoppte dann ploetzlich der Motor und da es bergab ging, hatten wir vor, bis zum naechsten Parkplatz zu rollen, um dort jemanden um Rat zu fragen, weil der Motor nicht mehr starten wollte. Daraus wurde leider nichts, da die Bremsen kurze Zeit spaeter auch versagten, was uns dann doch geschockt hat, weil es steil bergab ging, immer den Abhang zur linken Seite. Zum Glueck konnte Emily den Wagen mit der Handbremse stoppen. Einige Mitarbeiter vom Skigebiet haben uns dann sozusagen abgeschleppt, allerdings von hinten als Bremse und nicht als Ersatzmotor. Leider nicht zur Werkstatt, sondern nur zum naechsten Parkplatz. Reparieren konnten wir es nicht, weil irgend ein Teil im Motor kaputt war. Also durften wir auf dem Parkplatz in einigen hundert Metern Hoehe und mit einer tollen Aussicht auf den Abschleppwagen warten. Inzwischen war es sicherlich schon 17:30 Uhr. Als der Wagen dann endlich nach einer halben Stunde eintraf (aus dem naechsten! Ort), stellte sich heraus, dass das Auto bis Montag in der Werkstatt bleiben muss. Christchurch war allerdings ganz schoen weit weg und Busse fahren nicht so spaet am Abend, Taxi waere viel zu teuer und trampen darf ich ja nicht, weil ich dann nach Deutschland zurueck fliegen muesste. Also brauchten wir jemanden, der uns abholt, wozu natuerlich keiner zeit (Lust) hatte. Zum Glueck hat sich dann doch jemand umentschlossen und sich auf den langen Weg nach Methven gemacht. Wir hatten also 1 1/2 Std. zeit, um uns den schoenen Touristenort Methven anzuschauen und ein Picnic als Abendbrot mit Sicht auf die Southern Alps zu haben. Nachdem wir dann abgeholt wurden, waren wir endlich kurz nach 21:00 Uhr in Christchurch. Ein toller und spannender Tag!
Da wir eigentlich vor hatten, am Abend in den Zirkus zu gehen und wir leider etwas spaet waren, sind wir dort am Samstag hingegangen. Kein typischer Zirkus, sondern 90 Minuten Akrobatik gemixt mit Comedy und das fuer nur 5 Euro!
Das Wochenende war auch eine schoene Zeit zum Arbeiten, weil die Kinder fuer drei Tage im Urlaub in Hanmer Springs waren und wir die Aufgabe hatten, ein Haus, das vollgestellt mit gespendeten Spielzeugen und anderen Dingen war, aufzuraeumen und auszumisten. Das ist das reinste Paradies fuer Kinder. Rund 8 Kubikmeter Muell/ aussortiertes Spielzeug und der Rest wurde in Regale eingeraeumt. Die Menge an aussortierten Spielzeug hoert sich zwar viel an, aber das war nur ein kleiner Teil von dem, was noch im Haus ist. Einfach unvorstellbar.
Ausserdem hatten wir waehrend des Wochenendes nur ein Kind hier zu beaufsichtigen, was einfach herrlich war, kein Laerm, kein Rummeckern, endlich mal kein Kinderessen, sondern leckeres Essen, extra fuer uns! Das hoert sich vielleicht komisch an, aber jeden Tag Fish & Chips, Sandwiches, Wurst oder Spaghetti ohne Geschmack sind Dinge, auf die ich gut und gerne verzichten kann.
Das waren erstmal wieder die neuesten News und ich wuerde mich echt riesig freuen, wenn ich hier mal ein paar Comments sehen koennte oder eine email aus Deutschland bekommen wuerde.
Oder ist euer Leben soo langweilig?
5 Comments:
Tjo Tobias, hast eben nur Freunde aus Deutschland, die faul vor ihrem Rechner sitzen, kein Bock auf alles haben und dazu noch 24/7h rumheulen, weswegen du auch keine Comments bekommst. Sie lesen zwar immer die News, schreiben aber nie Comments. Die Deutschen sind doch einfach nur scheisse!
Ich kenne das Problem mit den wenigen Comments auch, weshalb ich mich schon ueber solche sinnlosen Comments wie diesen hier freuen wuerde. - hoffentlich bin ich nicht der Einzige:P-
Naja, ansonsten mach weiter so und mach schoen Fotos!
Btw, willst nicht mal auf Englisch schreiben?
Bloß nicht auf Englisch.
Naja, jetzt wo ich wieder im Netz bin kann ich endlich auch mal comments posten und ihr beiden habt mehr aktive Leserschaft.
Das ist dann aber auch gleich wieder für paar Wochen vorbei, weil ich erstma in Bayern bleibe.
schönen gruß von mir! nicht schlecht..bin auchn bisschen auf den Geschmack gekommen und werd mich die nächsten tage mal informieren
wann gibts nen neuen bericht?
Den naechsten Bericht gibt's wahrscheinlich naechste Woche. Es passiert nicht sonderlich viel berichtenswertes.
->Ruben: Ist ne gute Idee, sich schlau zu machen. Aber wenn du ungefaehr weisst, was du machen moechtest, versuch lieber, dein Jahr selber zu organisieren. Volunteers sind immer gerne gesehen und wenn ich die Arbeit meiner Organisation betrachte, zweifle ich, ob der Preis angemessen ist.
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